28.01.2018

Rest in Peace Toulouse - my one and only Aristocat

Wie meine treuen Leser/innen und diejenigen die mir auf Instagram folgen, wahrscheinlich schon mitbekommen haben, ist am 02.01.2018 mein Kater Toulouse gestorben. Da er hier auf dem Blog immer ein Teil war (vor allen in der "my life in pictures"-Reihe), möchte ich mit diesem Beitrag Abschied nehmen und Danke sagen. Schreiben hilft mir einfach am besten mit solchen Situationen klar zu kommen, wie ihr bereits auch schon in den Travel Story #7 und #8 sehen konntet.

Was ist passiert?

Mein Kater Toulouse war alles für mich. Mein Baby, mein treuer Gefährte, mein Kuscheltier, mein bester Freund, Mitbewohner und natürlich Familienmitglied. Wie er zu uns kam und wie unsere besondere Beziehung ihren Anfang nahm könnt ihr hier nachlesen. Außerdem erfahrt ihr hier das wichtigste über ihn, falls ihr ihn noch nicht kennt. Aber wieso endete alles am 02.01.2018? Nunja, es ist folgendes passiert: Ich war Zuhause und habe YouTube Videos geschaut, mein Freund war an seinem PC und hat gezockt. Da klingelte es an der Haustür. Ich, erstmal total genervt wer so spät abends, es  war ca. halb zehn, noch klingelt, ging an die Sprechanlage. Total aufgelöst, war es dann meine Nachbarin die sagte, ich solle schnell rauskommen, etwas würde mit meinem Kater nicht stimmen. Also ging ich raus und da lag Toulouse, schwach atmend. Meine Nachbarin erzählte mir, wie sie gerade aus dem Haus lief, als sie aufeinmal ein komisches Geräusch hörte, dass sie innehalten ließ. Also ging sie nochmal zurück und sah meinen Kater auf dem Boden liegen. Ihre erste Reaktion war bei mir zu klingeln und mir Bescheid zu sagen.

Da lag er also und ich starrte ich ihn an. Ich wusste überhaupt nicht, was ich tun sollte. Meine Nachbarin merkte das und schlug vor, ich solle ein Handtuch holen und einen Korb, damit ich ihn reinlegen konnte. Total verpeilt lief ich erstmal zu meinem Freund, stammelte irgendwas mit Toulouse und Korb, holte dann ein Handtuch aus dem Badezimmer und lief zurück. Da war Toulouse schon tot. Er bewegte sich nicht mehr.

Einfach so.

Fassungslos stand ich da. In der Kälte. Meine Nachbarin redete auf mich ein, doch ich hörte ihr kaum zu. Mein Freund kam mit einem Wäschekorb dazu. In diesem legte sich Toulouse immer, wenn die frisch gewaschene Wäsche meines Freundes darin lag. Mein Freund nahm mir das Handtuch aus der Hand, wickelte Toulouse darin ein und legte ihn in den Wäschekorb. Dann gingen wir ins Treppenhaus. Ich kniete mich über Toulouse und weinte. Anscheinend so laut, dass meine andere Nachbarin, die ebenfalls Katzen hat heraus kam und mit mir trauerte. Sie und ihre Familie liebten Toulouse ebenfalls, gaben ihm zu Essen und ließen ihn in die Wohnung, wenn es zu kalt draußen war und ich nicht Zuhause oder im Urlaub.

Ich weiß nicht, wie lange ich wir so dort standen. Irgendwann verabschiedete sich die Nachbarin, die mich informiert hatte, ich umarmte sie und dankte ihr, dann verabschiedete ich mich auch von der Katzen-Nachbarin. Mein Freund und ich gingen zurück in unsere Wohnung, den Wäschekorb mit toten Körper von Toulouse stellten wir erstmal auf den Balkon. Dann saß ich auf dem Sofa und starrte und weinte vor mich hin, mein Freund tröstete mich. Ich löcherte ihn mit Fragen, auf die er mir keine richtigen Antworten geben konnte.

"Was ist passiert? Wieso ist es passiert? Wann hast du ihn das letzte Mal gesehen?" 

Also versuchte ich sie zunächst selbst zu beantworten. Passiert war, dass Toulouse gestorben war. Ganz einfach. Wieso er gestorben ist? Äußerliche Wunden hatte er keine. Es war kein Blut zu sehen oder sichtbare Wunden. Also kein Kampf mit einer Katze oder einem Hund. Man sah nur Schleim oder Spucke aus seinem Maul laufen. Die Vermutung lag nahe, dass er vergiftet wurde oder etwas falsches gegessen hatte, woran er erstickt sein musste. Wann ich ihn das letzte Mal gesehen hatte? Abends, als ich von der Arbeit kam und ihn selbst rausgelassen hatte. Zum Glück hatte ich ihn voher nochmal hochgehoben und ihn fest geknuddelt. Das war das letzte Mal, dass ich Toulouse auf dem Arm hatte, berührt habe und ihm sagte, dass ich ihn liebe.

Die 5 Phasen der Trauer: Leugnung, Zorn, Verhandlung, Depression und Akzeptanz

Das erste was ich gemacht habe, nachdem mich beruhigt hatte an besagten Abend? Ich habe Aristocats geschaut. Im Bett. Denn schließlich war Toulouse meine Aristocat, habe ihn nach einer Katze aus diesem Disney-Film benannt. Einen Tag später, haben mein Freund und ich, ihn unter meinem Lieblingsbaum in meinem Heimatdorf begraben. Mit Räucherstäbchen und Dreamies. Die Tage danach habe ich außerdem König der Löwen I, II und III geschaut. Am Wochenende habe ich meine Lieblingsfotos von ihm ausgedruckt und ein Fotoalbum erstellt. Natürlich habe ich viel geweint.

Aber ich habe mich auch gefragt, was das Universum mit damit sagen möchte. Eine genaue Antwort darauf habe ich noch nicht gefunden und werde es vielleicht auch nie. Vielleicht möchte mir das Universum Entscheidungen leichter machen, die ich ihn Zukunft treffen muss. Oder es war der Meinung, dass es mir die letzten Jahre zu gut ging und ich mal wieder eine "schwere Phase" bräuchte. Jedenfalls habe ich mir erstaunlich wenig Gedanken über den Tod von Toulouse gemacht. Ich habe mir nicht den Kopf zerbrochen wieso es passiert oder wieso es gerade mir passiert ist (natürlich habe ich es mich kurz gefragt, aber ich habe mich damit nicht fertig gemacht). Ich habe einfach die Tatsachen aktzeptiert. Denn ändern kann ich sowieso nichts mehr. Tot ist tot und es gibt auch keinen Friedhof der Kuscheltiere (zum Glück).

Natürlich vermisse ich Toulouse. Aber nicht ständig. Meistens bei Kleinigkeiten, wie dem aufstehen, denn die letzten Tage vor seinem Tod war er besonders verschmust (vielleicht ein Zeichen, dass etwas nicht mit ihm stimmte?). Oder wenn ich auf dem Balkon stehe (was ich selten tue, gerade im Winter). Oder wenn ich auf dem Sofa liege und meine Lieblingsserie schaue. Oder wie vor kurzem, als ich das erste mal meine Periode ohne ihn hatte, denn er war mein liebstes Wärmekissen (tut so gut wenn man Unterleibschmerzen hat, ich schwöre).

Ich behalte die schönen Erinnerungen an Toulouse in meinem Herzen und danke ihm für seine Liebe.

Was bleibt mir auch anderes übrig?

7 Kommentare:

  1. Liebe Jasmin,

    ich hatte bzw habe gerade wirklich tränen in den Augen. Dein Text ist so berührend und traurig und ich kann nachvollziehen, wie es dir geht und ergangen sein muss, da ich selbst zwei Katzen verloren habe und es einfach nur schrecklich ist.
    Was mit Toulouse passiert ist, ist erschreckend und extrem traurig. Wenn er wirklich vergiftet wurde, fehlen mir einfach nur die Worte.
    Fühl dich ganz doll gedrückt und du hast mein Beileid.

    Viele liebe Grüße,
    Anna
    https://wwwannablogde.blogspot.de

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  2. Puh... so was hört man ja leider immer wieder. Ich wohne hier direkt an einem Parkweg und hier hängen ständig Plakate von vermissten Katzen. Da gab es auch immer mal wieder Gerüchte, dass die gerne vergiftet werden. Was es nicht alles für Arschlöcher gibt...
    Es ist immer schlimm, wenn so ein teuer Begleiter stirbt! Das war für uns beim Hund meiner Großeltern schon schlimm, dabei hat der nicht mal hier im Haus gelebt...
    Ich wünsche dir, dass du die schlimmen Erinnerungen bald hinter dir lassen und die schöne Zeit mit deinem Kater bewahren kannst!

    Ach, ich habe kein Problem mit Neugierde. Bin ich selbst gern. ;)
    Kranksein ist immer doof. Egal in welcher Form. Und Schmerzen nerven auch immer. Wenn man dann halt am Fuß oder so verletzt ist, wäre allein wohnen auf einmal schwierig. Alles was mit der Küche zusammen hängt, wird dann so gut wie unmöglich. o.o
    Aber es wird ja alles wieder. ;)

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  3. es tut mir unendlich leid, dass deiner katze so etwas passiert ist und bewundere, wie du damit umgehst! währenddessen ich den text gelesen habe, wurde ich echt ganz doll traurig und habe zwischendurch immer mal meinen momo beim spielen zugeschaut. er ist mein allererster kater und noch klein und die vorstellung, dass mit ihm auch sowas passieren könnte.. wie dem auch sei, ich finde es super wie du mit der situation umgehst, denn du hast ja recht. ändern kann man daran absolut nichts mehr (und ich stimme dir zu.. gut, dass es keinen friedhof der toten kuscheltiere gibt)

    die liebsten grüße, laura von
    http://dthreeasixyfives.blogspot.de

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  4. Ich hatte tränen in den Augen.
    Seit ca 1,5 Jahren bin ich auch Katzenmama und habe mir damit einen großen Wunsch erfüllt. Deswegen kann ich mir absolut vorstellen wie du dich fühlst.
    Es tut mir leid um deinen Verlust und ich wünsche dir so viel Kraft <3

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  5. Ein sehr schöner Beitrag. Mir hat sowas damals ja auch geholfen, um den Tod meines Hundes zu verarbeiten und ich hoffe das geht dir ähnlich? Was deiner Katze passiert ist, sie vielleicht vergiftet wurde, finde ich schrecklich. Kann nicht verstehen wer sowas einem Tier antut. Ich hoffe aber, dass es dir mittlerweile schon etwas besser geht und du mit einem Lächeln an die Zeiten mit deinem Kater zurückdenkst. Weißt du schon, ob du dir wieder eine neue Katze kaufen wirst?

    Danke auch für dein liebes Kommentar.
    Ich bin gespannt dann deine Meinung zu hören, denn ich fand das mal was ganz anderes und möchte deshalb demnächst mal in den Podcast reinhören, der hat ja schon verdammt viele Episoden. Da gibt es aber einige Themen die ich noch interessant finde.

    Freut mich aber, dass er dann zumindest noch besser wurde und du einen schönen Geburtstag hattest ;). Zeit mit den Liebsten ist immer toll und hilft ernorm, da kommt man auf andere Gedanken und kann sich ein paar Dinge von der Seele reden.

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    1. Aww Dankeschön für das liebe Kompliment <3. Kann ich aber nur zurück geben, denn ich lese deinen Blog auch so gerne weil du ehrlich und autenthisch bist und ebenfalls auf Miteinander anstatt Gegeneinander setzt. Konzentriere mich auch nur noch auf solche Blogger, denn das Konkurrenzdenken möchte ich nicht unterstützen und fördern.

      Vor allem weil in den Medien ja auch das Bild vermittelt wird, dass man ganz leicht der nächste Instagram Star wird. Totaler Quatsch, die Realität sieht anders aus.

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  6. Oh liebe Jasmin, das habe ich gerade erst gesehen und bin total traurig. Wie schrecklich! Ich kann es so gut nachvollziehen, da ich meine Katze so sehr liebe und weiß, wie es sich anfühlt, wenn man ein Tier verliert. Ich glaub ich war um die zehn, als meine erste Katze Tiggi gestorben ist, die mich meine ganze Kindheit lang begleitet hat und mein Ein und Alles war.
    Schön, dass du es möglichst positiv verarbeitet hast und dich an schönen Erinnerungen erfreuen kannst. Immerhin hatte er ein tolles Leben bei dir und musste hoffentlich nicht lange leiden. Trotzdem noch mein Beileid und alles Liebe für dich!
    Corinna

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